Facilitating Hope - die sozialen, politischen und interkulturellen Dimensionen (social, political & intercultural dimensions)

Die Arbeitsteilung und die Zuständigkeitsbereiche innerhalb der Familien und der Gesellschaft sind nach wie vor vielfach geschlechtsspezifisch ausgerichtet. Erwerbsarbeit ist meist männlich, Beziehungs- und Hausarbeit meist weiblich konnotiert. Kriege und bewaffnete Auseinandersetzungen haben dazu geführt, dass Millionen Menschen derzeit in der westlichen Welt Zuflucht suchen. In dieser bestimmen momentan Strömungen den Diskurs, die Abschottung gegenüber dem und den Fremden und ein an die Grenzen des Totalitären reichendes Sicherheits- und Kontrolldenken propagieren. Gewalt gilt vielen wieder als das effizienteste Mittel zur Konfliktbewältigung. Und das sind nur zwei Beispiele aktueller gesellschaftlicher Schieflagen.
Entsprechend der Orientierung an Leistungs-, Erfolgs- und Machtstreben und der Bewahrung der davon maßgeblich geprägten „westlichen und traditionell männlichen Werte“ haben oft jene politischen und psychosozialen Ansätze und Therapieschulen Hochkonjunktur, die Anpassung an Normen und Einpassung in die solcherart geprägte Arbeitswelt versprechen: Effizienz bezüglich Zeit, Kosten, Methoden und Inhalten dominiert, obwohl Psychotherapie ein vorwiegend von Frauen ausgeübter Beruf ist, und vorwiegend von Frauen in Anspruch genommen wird. Personzentrierte und experienzielle Kontrastmodelle sind herausgefordert.

Beispiele möglicher Themen
  • Welchen Beitrag können und sollen personzentrierte und experienzielle Psychotherapien leisten, um Machtverhältnisse und strukturell bedingte Ungleichheiten sichtbar zu machen und zu verändern?
  • Was haben PCE-Ansätze den strukturellen Tendenzen zur Entfremdung und zur Ausgrenzung des Fremden entgegenzusetzen?
  • Wo liegen die Herausforderungen und Prioritäten eines humanistischen Menschenbildes in der heutigen Gesellschaft? Welchen Einfluss kann ein personzentriertes und experienzielles Selbstverständnis auf gesellschaftliche Entwicklungen nehmen – und wie kann das praktisch geschehen?
  • Die personzentrierten Erfahrungen mit Encounter-Gruppen, begegnungsorientierten Klein- und Großgruppen – ein gesellschaftspolitisch relevantes Veränderungskonzept?
  • Diversity, Gendergerechtigkeit, politische Rahmenbedingungen, kulturelle Identität, Globalisierung und Heimatverbundenheit, Migration und Integration, Friedensarbeit, Freiheit des künstlerischen Ausdrucks usw. als Rahmenbedingungen für „strukturelle Hoffnung“, für ein hoffnungsvolles Leben und Zusammenleben.